„Darf einfach nicht passieren“: Schwere Vorwürfe nach Tod des Ski-Alpin-Stars (†25)
Santiago (Chile) – Die Skiwelt trauert um Matteo Franzoso! Der italienische Spezialist im Speed-Bereich verstarb einen Tag vor seinem 26. Geburtstag nach einem schweren Trainingsunfall, bei dem er lebensgefährliche Kopfverletzungen erlitt. Infolgedessen werden nun heftige Vorwürfe laut.
Der ehemalige italienische Weltcup-Fahrer Alan Perathoner (49), Vater des Junioren-Weltmeisters Max Perathoner (22), der gemeinsam mit Franzoso dem italienischen B-Kader angehörte, zeigte sich gegenüber Blick tief betroffen über den Verlust des jungen Skitalents.
„Matteo war oft bei uns zu Hause in Wolkenstein zu Gast, er war ein wunderbarer, lebensbejahender junger Mann“, erklärte der 49-Jährige.
Im Anschluss übte er scharfe Kritik an den Sicherheitsmaßnahmen im chilenischen Trainingslager: „Es darf nicht sein, dass eine Streckenabsperrung so wenig Widerstand bietet, dass ein Rennläufer wie im Fall von Matteo in einer Holzkonstruktion landet.“
Laut Berichten der Schweizer Presse hatte Franzoso mit hoher Geschwindigkeit das Sicherheitsnetz durchbrochen und war mit dem Kopf voran in einen Holzschneezaun geprallt.
Eine Ärztin des Schweizer Herrenteams, die ebenfalls im Trainingslager in Chile war, leistete sofortige Erste Hilfe, ohne die der junge Italiener vermutlich noch vor Ort verstorben wäre – trotz aller ärztlichen Bemühungen verstarb er schließlich im Krankenhaus.
Für Perathoner ist unbegreiflich, wie es zu diesem Unglück kommen konnte.
„In der Formel 1 und der MotoGP hat man aus tödlichen Unfällen offensichtlich Konsequenzen gezogen, doch im Skisport scheint man nicht daraus zu lernen. Wir verzeichnen deutlich mehr Todesfälle als im Motorsport“, unterstrich der Olympia-Teilnehmer von 2002.
Das trifft besonders auf den italienischen Skiverband zu: Innerhalb des vergangenen Jahres verlor die FISI nicht nur Franzoso, sondern auch die Nachwuchshoffnungen Matilde Lorenzi (†19) und Marco Degli Uomini (†18), die nach schweren Stürzen ebenfalls an Kopfverletzungen starben. Im April ereignete sich zudem der tödliche Unfall der französischen Junioren-Weltmeisterin Margot Simond (†18).
Auch im Weltcup kam es vermehrt zu schweren Verletzungen: So mussten beispielsweise in der vergangenen Saison allein der Franzose Cyprien Sarrazin (30) und die Tschechin Tereza Nova (27) ins künstliche Koma versetzt werden.